von Max Seurig
Eine Formation, die im Sommer 1999 entstanden ist, soll die Reihe der bisher vorgestellten Kornkreisbetrachtungen fortsetzen. Diesmal sind allerdings weniger die Abmessungen von Interesse (es werden lediglich 60,00 m für den Durchmesser der Spirale angegeben), sondern die Gestaltungs- und Formenelemente geben den Ton an (L1). War die Anzahl der Wellen zunächst umstritten, so gewinnt man bei gründlicher Analyse tatsächlich feste Größen. So gilt die erste Kurzstrecke am äußeren Beginn der Spirale, die lediglich als Verbindungsstück zum Ausgangskreis fungiert, noch nicht als Welle. Man vergleiche sie mit dem Verbindungsstück zu den zwei Kreisen am inneren Ende.
Damit sind auf.
der Außenseite der Spirale 72 Wellen der Innenseite der Spirale 72 Wellen insgesamt also 144 Wellen vorhanden
Beide Zahlen stehen im Mittelpunkt aller untersuchten prähistorischer Objekte. Vor allem die 72 gilt seit Jahrtausenden als die Elementargröße für die Berechnung des Platonischen oder Weltenjahres. Als eine Naturkonstante innerhalb der Präzession gibt sie die Dauer für die Wanderung des Sonnenaufgangspunktes zur Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche, um einen Grad entlang des Tierkreises an (L2). Aus seinen 360 ° und den 72 Jahren pro Grad, entsteht mit 360 x 72 = 25920 die Dauer des Weltenjahres in Kalenderjahren. Damit erweist sich die 72 als Jahresangabe, und die aneinandergereihten Wellen der Spirale bilden gewissermaßen die ununterbrochene Reihe aufeinander folgender Jahre, mit ihren sommerlichen Höhepunkten und winterlichen Tiefständen. Am äußeren Beginn der Spirale steht ein einzelner Kreis, am inneren Ende, wird sie von zwei Kreisen abgeschlossen. Über die Bedeutung der drei Kreise gibt es sicher unterschiedliche Auffassungen. Die Vermutung liegt aber nahe, es könnte sich bei dem Anfangskreis um das Symbol der Sonne handeln, die ja im Bedingungsgefüge des Weltenjahres die Hauptrolle spielt. Aber auch als Symbol des Tierkreises würde er sich eignen. Und in den beiden Abschlusskreisen dürften dann zwangsläufig die Erde mit ihrem Trabanten, dem Mond dargestellt sein. Letztere malen ohnehin eine feine Pointe in das Weizenfeld: ist die Zählung der 72 bei ihnen angelangt, signalisieren sie die Umkehr zur zweiten Zählung nunmehr von innen nach außen, was zur 144 führt, jener international und überzeitlich auftretetenden Potenz der Zwölf. Ein vierter Kreis liegt der Spiralinnenseite genau in der Mitte an, hinter der Welle Nummer 36. Der geübte Beobachter erkennt sofort den Zusammenhang mit einem Tierkreisbild der Ausdehnung von 36°. Eine Tabelle mit der Ausdehnung der zwölf Tierkreisbilder wurde bereits früher veröffentlicht (L3). Bekanntlich bilden diese die Grundlage für die zwölf Weltenmonate, die jeweils unter dem Zeichen eines Tierkreisbildes stehen, die ihrerseits den zeitlichen Rahmen für die Folge von Zeitenkreisen und Entwicklungsepochen abstecken. Es handelt sich bei der 36 vermutlich um den gegenwärtig ablaufenden Zeitenkreis, der unter dem Zeichen der Fische steht:
72 x 36 2160 432 2592
Das Zwischenprodukt von 2160 gibt die Dauer des Weltenmonats, eines Zwölftels des Weltenjahres in Kalenderjahren wieder (30°, 72 Kalenderjahre pro Grad) und bestätigt damit indirekt, dass es sich bei den ermittelten Zahlen tatsächlich um Daten aus der Tierkreisastronomie handelt.
Ein fünfter recht kleiner Kreis schneidet, von der Welle 36 aus gesehen, vier Wellen ab und reduziert so auf 32 Wellen, bzw. erweitert auf 40 Wellen. Als 4 bietet er sich als exzellenter Rechenfaktor an, der zusammen mit der 144 die folgende Aufgabe erlaubt:
144 x 4 = 576
Das scheint eine indifferente Größe, die aber sofort stimmt, wenn sie nunmehr mit der 36 gekoppelt wird:
576 x 36 = 576 x 30 = 17280ohne die Null als 1728 Kennzahl Erde
576 x 6 = 3456Kennzahl des Jupiter
576 x 36 = 20736Summe der 7 Planeten
Der Jupiter als der größte Planet des Planetensystems gilt gewissermaßen als sein würdiger Repräsentant. Eine Tabelle der von Platon festgelegten Planetenabstände liegt ebenfalls bereits vor (L 4). Man kann das Ergebnis auch mit folgender Aufgabe erzielen:
72 x 4 = 288 x 72 = 20736.
Die Resultate aus den neuen Zahlen 32 und 40 münden ebenfalls in das bekannte astronomische System ein:
72 x 32 = 2304Kennzahl Tierkreisbild Schütze
Ein Wort zu seiner Kennzahl 2304. Die bisherige Erfahrung lehrt, dass konkret genannte Tierkreisbilder auch eine bestimmte Bedeutung signalisieren. Nun hat man in neuerer Zeit den Präzessionszeitenkreisen, die als Resultate aus den bisher vorgenommenen Operationen auftraten, sogenannte galaktische Zeitenkreise von gleicher Dauer zugeordnet, die gleichfalls einem Tierkreisbild unterstellt sind, jedoch in anderer Reihenfolge ablaufen. Der gegenwärtige Fischzeitenkreis läuft demnach gleichzeitig mit dem galaktischen Schützezeitenkreis ab (L5). Vielleicht gewinnt die Kennzahl 2304 aus diesem Grunde eine gewisse Bedeutung.
72 x 40 = 2880
Das Trio Erde Mond Sonne, oben als Einzel- und als Doppelkreis symbolisiert, wird hier mit seinen Kennzahlen bestätigt. Die folgende Aufgabe schlägt die Brücke zwischen Planeten und Tierkreis, bzw. dem Weltenjahr:
72 x 72 = 5184 Planetensumme 20736 Differenz 5184 Weltenjahr 25920
Eine vorläufig letzte Aufgabe entsteht, wenn man auf die 36 zurückgreift. Sie erscheint genau genommen insgesamt viermal:
zweimal in den Außen-, zweimal in den Innenwellen. Sie wird in diesem Falle nur dreimal verwendet:
als 36 x 36 x 36 bzw. 6 hoch 6. 36x36 108 216 1296
Im Ergebnis sind Fixsternwelt des Tierkreises und Planetenwelt 3888 als Symbole für Zeit und Raum wie in einer Formel zusammengefasst:
1296 x 36 3888 7776 46656
Sämtliche Werte sind aus den vorhergehenden Untersuchungen bekannt und unterstützen in ihrer neuen methodischen Variante einige der bisher getroffenen Aussagen: die Bedeutung des Tierkreises und seiner Details und den gegenwärtigen Zustand der Präzession; die Rolle der Tierkreisbilder, bzw. Zeitenkreise der Fische und des Schützen; das Hervorheben der Planeten und des Trios Erde Mond Sonne u. a..
Und so gibt noch im Nachhinein die Auswahl der verwendeten Wellen und Zäsuren zu denken. Man stelle sich vor, die Konstrukteure der Spirale hätten sich am Dezimalsystem orientiert und beispielsweise 75 Wellen für jede Seite, insgesamt also 150 Wellen ausgewählt und die beiden Zäsurkreise bei der 50 und 55 (gegenüber dann bei der 25 und 20) angesetzt. Dann stünde für irgendwelche Berechnungen zur Astronomie nicht eine einzige brauchbare Zahl zur Verfügung.
Es bleibt noch übrig, zum Abschluss der verschiedenen Kornkreisbetrachtungen eine Bilanz zu ziehen. Sie beginnt mit einer kritischen Sichtung der Ausgangslage. Bis einschließlich Saison 1999 sind weit über 2000 Kornkreisformationen entstanden, der überwiegende Teil in Südengland. Einen Riesenanteil daran haben nachweislich neben dem Rentnerpaar Doug und Dave mindestens noch ein halbes Dutzend bekannter Hoaxer-Teams. Es kann sich also nur um einen ganz geringen Bruchteil von Formationen handeln, deren Herkunft ungewiss ist. Aus diesem Riesenaufgebot sind jedoch bisher lediglich ca. 100 Skizzen mit ihren Messdaten zugänglich. Davon konnten ca. 80 infolge mangelhafter Angaben als unbrauchbar beiseite gelegt werden. Etwa 15 Objekte enthalten die eine oder andere isolierte stimmige Zahl, z. B. eine 30, eine 12 oder ähnliche. Sie wurden aber in die Untersuchungen nicht einbezogen, da eine einzige relevante Abmessung für die Zielsetzung nicht ausreichend erschien. Es blieben also tatsächlich nur jene fünf oder sechs Formationen übrig, die ausführlich beschrieben wurden (L6). Gemessen an den vorliegenden 100 Zeichnungen sind das ca. 5 %. Selbst wenn man weitere 100 Objekte durchsieben könnte, würde ihr aussagekräftiger Anteil wohl kaum höher liegen. Die Relevanz liegt also bei 5 %. Das scheint eine angemessene Ausbeute. Man sollte dieses Ergebnis gar nicht so negativ, sondern als eher erfreulich einstufen, zeigt es doch, dass die infrage stehenden Zahlensysteme nicht wie die Pilze aus dem Boden schießen, also keineswegs als formationsimmanent gelten können. Sie bilden vielmehr die seltene Ausnahme, was ihnen zusätzliche Glaubwürdigkeit verleiht. Ein weiterer Gesichtspunkt kommt hinzu. Bei vergleichender Betrachtung der ersten einfachen Kreise aus den 80iger Jahren, mit den in der Folgezeit stets komplizierter werdenden Formationen, zeichnet sich eine gewisse Entwicklungstendenz ab. Die zahlenmäßigen Schilderungen beginnen zunächst mit der Feststellung einfacher neutraler astronomisch-terrestrischer Sachverhalte, die insofern eine Erweiterung erfahren, als zunehmend der zeitliche Rahmen anthroposophischer Weltbetrachtung einfließt. In einigen Fällen beschränken sie sich aber nicht mehr auf sachliche kosmische Abläufe, sondern vermitteln auf der gleichen Zahlenbasis auch mehr oder weniger düstere Prognosen für die Zukunft.
Natürlich stellt sich dann die Frage nach der aktuellen Bewertung, der Bedeutung des geistigen Hintergrundes der Daten, nach ihrer wissenschaftlichen, ihrer künstlerisch-ästhetischen, vor allem aber nach ihrer moralischen Aussage, wenn eine solche beabsichtigt ist. Sollten wirklich Hoaxerteams dahinterstehen, muss ein Fachmann derartige Anlagen entworfen haben, denn Zufallsprodukte darf man wohl mit Recht ausschließen. Gibt es eine solche Kapazität, die sowohl die alte Astronomie und ihre prähistorischen Fundstellen kennt, einen Überblick über den zeitlichen Rahmen der Entwicklungslehre der Anthroposophie besitzt, darüber hinaus Voraussagen zu kosmischen Ereignissen treffen kann? Wohl kaum. Eine andere Lesart dürfte wahrscheinlicher sein: es verstärkt sich immer mehr der Verdacht, dass in den zur Debatte stehenden Formationen die gleichen intelligenten Kräfte wirksam werden, die einstmals die Erbauer der prähistorischen Steinsetzungen zu ihren erstaunlichen Konstruktionen inspirierten. Dass es sich bei den allgemeinen astronomischen Daten und bei den anthroposophischen Zahleninhalten gleichermaßen um zeitlos gültige Weltgesetze höherer Art handelt. Dass eine hohe Intelligenz demonstriert, dass sie gegenwärtig verstärkt wirksam werden will, damit die Gegenwart lernt, mit den uralten ehernen Gesetzen eines durchgeistigten Kosmos wieder ehrfurchtsvoll umzugehen, um eine negative Weiterentwicklung der Menschheit zu stoppen. Die Untersuchungsergebnisse kompetenter Weltorganisationen zur fortschreitenden Zerstörung der Lebensgrundlagen unseres Planeten geben zwingenden Anlass, über solche Zusammenhänge gründlich nachzudenken. Freilich, der Skeptiker winkt ab. Für ihn ist ohnehin alles Spekulation, reine Zahlenspielerei. Er scheint ja recht zu haben, denn es gibt keinerlei Gewissheit.
Trotzdem darf zum Abschluss noch einmal die drängende Frage in den Raum gestellt werden, nämlich ob auch diese Spiral-Formationen das Werk einer Hoaxergruppe ist, bei deren Arbeit tatsächlich der blinde Zufall oder evtl. einige astronomische Kenntnisse Pate gestanden haben; oder ob sie von einer bisher nicht identifizierten Intelligenz angelegt wurde, um mit Hilfe einer in sich stimmigen Zahlensprache, einer Art Sternenschrift, zum wiederholten Male eine Botschaft kosmischen Inhalts zu übermitteln.
Literatur:
L1-Möller, Dirk: Die Dorlaer Kreise 1999
Laumen, Frank: Farbfoto zur Wellenspirale FGK-Report 3 / 1999
L2-Seurig, Max und Baumann, H. Werner: Prähistorische Mathematik und britische Kornkreisformationen, FGK-Report l / 1995
L3-diess. derselbe Report
L4-diess. Der sogenannte Kometeneinschlag, FGK-Report l / 1996
Kornkreisformation Dorset eine reine Zahlenspielerei? FGK-Report 4/1997
Das Menetekel der Kornkreise, Internet 1999, http://www.fgk.org
L5-Andersen, Hans J. Präzession, Weltzeitalter, Weltgeschichte. Bochum, 1995.