Auszüge aus Peter Sørensens ,,The Case of the Disappearing Cameraman"
Übersetzt und zusammengefaßt von Ulrike Kutzer
Als Abschluß der Diskussion um das sogenannte
Olivers Castle Video von 1996 hat Ulrike Kutzer
einen ausführlichen Bericht, basierend auf Unter-
suchungen von Peter Sørensen, verfaßt. Jedem ist
somit, wie wir meinen, ein Überblick über die Fakten
gegeben und eine eigenständige Beurteilung möglich.
Beinahe ein Jahr alt, dauert die Diskussion um das sogenannte "Olivers
Castle Video" vom 11. August 1996 nach wie vor an. Grund genug für
die FGK darauf nochmals einzugehen, zumal wir bei unserem letzten Kurzaufenthalt
in England vom 23. 05. - 31. 05. die Gelegenheit nutzten und mit Peter
Sørensen über die Hirttergründe des Videos diskutierten.
Peter Sørensen, als Kornkreis-Videofilmer und akribischer Dokumentarist
aller Ereignisse um die Kornkreise, aus der Szene nicht mehr wegzudenken,
hat sicher ein gewichtiges Wort mitzureden in dieser Kontroverse; denn
er ist einer der wenigen Zeugen, die mehrfachen Kontakt mit John Wheyleigh
hatten, dem angeblichen Filmer des Olivers Castle-Videos.
Freundlichenueise hat uns Peter Sørensen seinen 19-seitigen Bericht
über die Ereignisse überlassen. Wir veröffentlichen daraus
unkommentiert einige wichtige Passagen, die, wie wir meinen, dienlich sind,
sich ein eigenes Bild über die Geschehnisse zu machen:
Hintergrund
Gibt es irgendjemanden im Kornkreis-Universum, der nichts weiß
über jenen Kerl, der mysteriöserweise auftauchte - und dann verschwand
- nachdem er ein Videotape in Umlauf brachte, das vorgibt, bei einem Platz
namens Olivers Castle im August letzten Jahres in England die Materialisation
eines Kornkreises unterhalb fliegender Lichtkugeln zu zeigen? Wohl kaum.
Das Brimborium um dieses Video hat beinahe die Kreise selbst zum Verschwinden
gebracht - unglaublich, wenn man sich die noch nie dagewesenen Formationen
vergegenwärtigt, die wir letzten Sommer erhielten.
Es ist gut möglich, daß ich näher dran waren an der Geschichte
als jeder andere, obwohl ich bis jetzt meine Meinung darüber noch
nicht öffentlich zum Ausdruck gebracht habe. Dies kommt von meiner
früh gewonnenen Überzeugung, daß dieses Video eine Fälschung
war und ich absolut keine Energie in diese verdammte Sache stecken
wollte. Allerdings hat diese bodenlose Büchse der Pandora in den letzten
10 Monaten solch ein Sammelsurium an sich widersprechenden Berichten und
Meinungen ausgelöst, daß es meine Pflicht als Journalist ist,
die Geschichte so zu berichten, wie ich sie erfahren habe.
...
Die Botschaft
Es begann an einem nebeligen Morgen des 11. August 1996, an dem quälende
Telefonmitteilungen für mich im Barge Inn, einem Pub in Wiltshire
und beliebter Treffpunkt für KK-Forscher, hinterlassen wurden. (Zu
diesem Zeitpunkt wußte ich nicht, daß ähnliche Mitteilungen
auch für andere hinterlassen worden waren).
Der Anrufer, der sich als ein "Jonathan Wheyleigh" ausgab, beschrieb
Lee Winterston (einem dunklen und rätselhaften Videomacher) und der
Pubbesitzerin June Potts, daß er auf dem etwa 10 Meilen entfernten
alten Hillfort Olivers Castle campiert, dabei beobachtet und auf Video
aufgenommen, wie Lichtkugeln über ein unterhalb des Hügels gelegenes
Feld geflogen seien. Danach habe er bemerkt, daß sich in dem Feld
ein Komkreis befand, der vorher noch nicht dort gewesen war.
Vermutlich weil ich ein amerikanischer KK-Videodokumentarist bin, wollte
er mir das Video am Abend im Pub zeigen.
Als ich - wie es meine Gewohnheit ist - zur Lunchzeit im Pub ankam, erhielt ich die Mitteilungen und machte mich zusammen mit Rauhbein Nick Nicholson, dem Herausgeber des Magazins "Circular Review", sofort daran, die Kreisformation in Augenschein zu nehmen. Deutlich konnte man von oberhalb des steilen Hügels, auf dem sich das Hillfort befindet, das Design einer 6-armigen Schneeflocke erkennen. Und auch wenn die Formation durchaus echt sein mag, war ich von ihrem Design nicht besonders beeindruckt (einige Leute sagen, es sei nur ein schlampiger Hoax, andere sagen, es sei die mit am besten gestaltete und schönste Formation der KK-Geschichte). Sei es, wie es mag, es ist das Video, um das es hier geht.
...
Peter Sørensen beschreibt im Fortlauf des Berichts, wie er nach vergeblichem Warten am Abend des 11. August die ganze Sache irrtümlicherweise als Scherz abtut, den Pub verläßt und dann entdecken muß, daß jener Jonathan Wheyleigh doch noch erschien und ihm zu seinem grogen Ärger die Ur-Videovorführung am Abend des 11. August entging. Doch...
...
3 Tage später aß ich mit einem Freund im Barge Inn zu Mittag, als ein schüchterner junger Mann von etwa 22 Jahren sich an unseren Tisch setzte. Etwa eine halbe Stunde lang sprach er sehr wenig, dann lehnte er sich nahe zu mir herüber und sagte mit gedämpfter Stimme: "Ich bin Jonathan Wheyleigh, der Mann, der die Lichter, die den Kornkreis hervorgebracht haben, fotografiert hat." Wow! Mein Puls raste. Sollte ich womöglich das wundersame Video doch noch zu Gesicht bekommen?! ...
Weiterhin leise sprechend, als wollte er nicht die Aufmerksamkeit anderer erregen, erzählte John uns, was seiner Meinung nach auf Olivers Castle geschehen war. Er sagte, er habe den Pub [Barge Inn] verlassen und sich aufgemacht, die Nacht, trotz der Tatsache, daß es regnete und er kein Zelt, sondern nur eine Plastikplane zum Schutz für seinen Schlafsack hatte, auf dem Hillfort zu verbringen. Früh am Morgen hörte er ein merkwürdiges Geräusch, wie das der klassischen elektronischen Grille (einem Geräusch, über das häufig in Zusammenhang mit KK berichtet wurde). Es hatte beinahe aufgehört zu regnen, und er krabbelte aus seinem Schlafsack, um zu sehen, was los war.
Und da, im Tal unterhalb des steilen Hügelhanges, flogen Lichtkugeln über dem Getreide umher. Er beobachtete dies wenige Minute lang und holte dann seine Videokamera aus seinem Schlafsack, wo er sie zum Schutz vor dem Regen verstaut hatte. Anfangs funktionierte sie wegen Kondenswassers, das sich gebildet hatte, nicht.... Normalerweise muß eine Kamera für eine Stunde oder Iänger in einen warmen, trockenen Raum gebracht werden, bis die Feuchtigkeit verdunstet ist, er aber sagte, daß die Kamera nach einigen Minuten wieder ordentlich arbeitete. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lichter verschwunden. Bald aber erschienen sie wieder, und er begann zu filmen. Er sagte, ich würde eindeutig sehen können, wie sich der Kornkreis bildete, während die Lichter darüber umherflogen.
Nachdem die Lichter ihre Arbeit getan hatten, flogen sie weg und ließen ihn atemlos vor Erstaunen zurück. Einige Minuten vergingen, und dann erschien eine Truppe Soldaten auf einem morgendlichen Übungslauf. Als sie an ihm vorbei liefen, fragte ihn der Sergant geheimnisvoll: ,,Hast du das gekriegt, wofür du hergekommen bist?" Wer weiß, was der Sergant damit meinte, aber John sagte, er dachte, es bedeute, daß das Militär wisse, was gerade passiert sei und er habe sich gefürchtet.
Die ganze Zeit, während wir redeten, schien er nervös, hin und wieder zitterten seine Hände sichtbar. Er gestand mir, daß er fürchtete, Reporter würden ihn jagen und bat mich, seinen Namen geheim zu halten. (Mittlerweile kennt ihn jeder!) Er würde mir nur die Nummer eines Mobiltelefons, das einem Freund gehörte, geben, versprach aber, mich zurückzurufen (was er bis zu einem gewissen Punkt auch tat). Er stellte mir auch die bange Frage, ob ich glaubte, daß die CIA oder das MI-5 bei ihm einbrechen könnten, um das Video zu stehlen. Nachdem sein Band das wichtigste Beweisstück einer nicht-menschlichen Beteiligung an der Entstehung von Kreisen darstellen mochte, antwortete ich, daß seine Befürchtungen nicht ganz unbegründet waren und riet ihm, das Originalband an unbekannter Stelle aufzubewahren. (Viele Leute gaben ihm den gleichen Rat, und dennoch zeigte er Wochen später immer noch das Originalband in seiner Kamera - einer Kamera, die manchmal das Band beschädige, so sagte er!)
Insgesamt aber muß ich sagen, wirkte John auf mich sehr überzeugend. Und gefühlsmäßig tendierte ich dazu, ihm zu glauben, daß demnach das Video möglicherweise das sein könnte, auf das wir alle hofften.
Nachdem er gegangen war, sagte mein Freund Ulrich, ein deutscher Kornkreis-Forscher, der während des gesamten Gesprächs anwesend war, daß er sich daran erinnere Wheyleigh, einen völlig Fremden in der KK-Gemeinde, in der Nacht, bevor die Schneeflocken-Formation erschien, im Barge Inn gesehen zu haben. Und Ulrich hatte beobachtet, daß Wheyleigh auffällig bekanntgegeben hatte, er würde auf Olivers Castle campen, in der Hoffnung, trotz des erbärmlichen Wetters etwas zu sehen.
...
Peter Sørensen berichtet weiter, wie nach langen Wochen des Wartens ein weiteres Treffen mit Wheyleigh zustande kam, bei dem er eine Kopie des Bandes erhielt. Merkwürdigerweise erschien zu diesem von Sørensen als geheim angesehenen Treffen Lee Winterston (s.o. Wintersron war, anders als Sørensen, auch am Abend des Ereignisses im Barge Inn zugegen, als das Video zum ersten Mal gezeigt wurde), der vorschlug, das Band in einem Videostudio in Swindon genauer zu untersuchen. Bei der Fahrt gelang Sørensen eine Aufnahme von Wheyleighs Auto, die später noch wichtig werden sollte...
In Zeitlupe
Der Leser sollte wissen, daß ich mich mit Computeranimation seit ihren ersten Anfängen, vor mehr als 25 Jahren, beschäftige. Ich habe die technologische Weiterentwicklung von ihren unausgegorenen Anfängen bis hin zu den fotografiegleichen Dinosauriern von Jurassic Park mitverfolgt. Eine Menge Leute um das Barge Inn wissen das - ich frage mich ob sich John Wheyleigh dessen auch bewußt war.
Als wir im Videostudio waren, holte Lee uns schnell einen Techniker, der uns die Zeitlupen- und Vergrößerungsausstattung bereitstellte. Sobald ich begann, das Studio mit meiner Kamera zu filmen, bat mich John, ihn nicht ins Bild zu bekommen und erinnerte mich daran, daß er anonym bleiben wollte. Ich sagte, dies sei ein historischer Moment und ich würde keine Aufnahmen von ihm ohne seine Erlaubnis verwenden - aber er besrand darauf, ihn überhaupt nicht zu filmen.
Dann ereignete sich eine bezeichnende Kleinigkeit, in diesem Raum voller Ausrüstungsgegenständen . John nahm die 8mm Kassette aus seiner Kamera, ging hinüber zu einem Schrank voller unterschiedlicher professioneller Videogeräte, steckte sein Band genau richtig in das einzige 8mm Gerät, das sich dort befand, und drückte unverzüglich den Abspielknopf - so als sei er vertraut mit professionellem Equipement. Nun habe ich mit diesen Gerätschaften über Jahre hinweg gearbeitet, aber in einer fremden Umgebung mit so viel Ausrüstung hätte es mich einige Zeit gekostet, den 8mm-Player ausfindig zu machen. Professionelle Ausrüstung wirkt ziemlich einschüchternd auf den Laien. Ich verwette mein letztes Hemd, daß er über vorherige Erfahrung mit dieser speziellen Sorte einer professionellen Bandmaschine verfügte, um sie so mühelos zu erkennen und zu verwenden.
Mittlerweile war das Band auf das Zeitlupensystem überspielt worden, und unsere Inspektion des Originalmaterials begann. Es machte natürlich einen Unterschied, es in Farbe und auf einem großen Bildschirm zu sehen. Das kurze Drama sah aus, wie etwas aus Disneys 'Fantasia', und die munteren kleinen Lichter strahlten in einem hellen, bläulichen Weiß. Wir beobachteten sie über eine Stunde lang schnell und langsam, vorwärts und rückwärts und zeitweise unter großer Vergrößerung.
Die entscheidende Aufnahme beginnt mit 2 Lichtkugeln von etwa 3 Fuß (90cm) Durchmesser bereits im unteren Mittel des Bildschirms (A in der Skizze), die mit ungefähr 160 km/h im Uhrzeigersinn über das Weizenfeld dahingleiten.
Lee entdeckte schnell ein drittes Licht in der Sequenz, ausschließlich im ersten Frame der Aufnahme [zur Erläuterung: ein Video-Bild von 1sec Länge ist aufgebaut aus 25 Frames. Demnach hat ein Frame eine zeitliche Dauer von 0,04sec]. Wichtig für gutgläubige Fans: Es befindet sich nahe des unteren Bildrandes (X in der Skizze), rechts des Zentrums, in der Nähe der Bäume. Im 2. Frame ist es verschwunden und taucht nicht wieder auf.
Etwa nach 2 Sekunden der Sequenz beginnt die Kornformation zu erscheinen und am äußersten oberen Rand des Bildes fliegt ein weiteres Licht (B) hinter einen Baum, erscheint erneut, überquert die entfernte Hecke und fliegt in Richtung der mittleren Hecke. Dieses Licht ist nur auf guten Kopien des Videos bis zu diesem Punkt zu sehen. Tatsächlich ist es wohl schwer auszumachen, bis es Punkt C erreicht. Zu diesem Zeitpunkt hat es einen kleineren Partner 'geboren'.
Zwischenzeitlich, nach etwa 5 Sekunden im Verlauf der Aufnahme, ist das erste Lichterpaar von der Kornformation seitlich weggebogen, eines gleitet durch die mittlere Hecke und beide verschwinden in der Entfernung. Da es schwierig zu erkennen ist, wie die Lichter durch die Hecke gehen, betrachteten wir diesen Effekt sorgfältig unter digitaler Vergrößerung und infolgedessen gibt es so gut wie keinen Zweifel daran, daß die meisten Lichter durch - und nicht über - das Gestrüpp fliegen. Dies ist wichtig, denn es zeigt an, wie niedrig die Lichter fliegen würden.
Nun fliegen die Lichter also nur einige Fuß über dem Weizen, und doch werfen sie kein Licht auf das Korn, obwohl sie etliche Lichtstärken heller als das umgebende Licht sind.
Während das 2. Lichterset (B) über der Kornformation herumfliegt, flitzen sie zweimal aus dem Bild (D und G). Die Kamera macht keinen Versuch, ihnen zu folgen, wenn sie in die Nähe des Bildrandes kommen und dann unser Sichtfeld verlassen. Jeder, der das Band sieht, merkt an, daß dies sehr merkwürdig - und kaum menschlich - erscheint! Ich weiß, ich hätte die Lichter im Sucher gelassen ! Verteidiger werfen ein, Wheyleigh muß von der kreismachenden Intelligenz geleitet worden sein, die Kamera so auszurichten und zu halten, um die Entstehung des Kreises im Bildmittelpunkt einzufangen. Ich werde mich später zu diesem Punkt äußern.
Eine Sache, die mir die ganze Zeit, in der ich die Zeitlupe und Vergrößerungsanalyse betrachtete, große Sorgen machte, war der Umstand, daß die Lichter in Richtung ihrer Bewegung nicht verzerrt waren. Sie hätten in verschwommene Ovale verlängert sein müssen, waren aber ziemlich rund. Nur hohe Verschlußzeiten brächten dieses Ergebnis hervor, das Licht vor der Morgendämmerung aber erfordert eine niedrige Verschlußzeit - besonders bei einer Videoaufnahme. (Es wurde berichtet, daß die Lichter angemessen verformt sind.) Betrachten Sie die Standbilder und beurteilen Sie selbst. Auf dem Band, das Wheyleigh an diesem Tag ins Studio brachte, sind sie so rund wie verschwommene Billardkugeln (von dem wir sofort eine Kopie in Zeitlupe machten und die ich betrachte, während ich diese Abhandlung schreibe).
Ich gebe zu, daß ich diese Auffälligkeiten dummerweise im ersten Moment für mich behielt. Für den Fall, daß das Band echt war, waren dies technische Dinge, für die ein Videotechniker der bessere Ansprechpartner war als John (dessen Gefühle im Fortlauf hätten verletzt werden können). Und wenn es ein Fake war, wollte ich nicht zu erkennen geben, daß ich den Braten roch.
Sobald ich nach Alton Barnes zurückkam, rief ich jeden an, der interessiert war und lud ihn ein, sich das berühmte Band an den nächsten beiden Abenden im Barge Inn anzusehen. Unzählige Menschen kamen, es sich zu betrachten, und wir verschlissen buchstäblich den Rückspulknopf, weil wir die Szene immer und immer wieder abspielten. Und so begann unvermeidlich die Pro und Kontradebatte. Zu diesem Zeitpunkt war die Tatsache, daß die Lichter nicht in die Bewegungsrichtung verzerrt waren, das stärkste Argument dagegen, während Wackeleien der augenscheinlich von Hand gehaltenen Kamera die mögliche Echtheit unterstützten. (Wäre es ein Fake, dachten wir, wäre es äußerst schwierig, die Animation der Lichter und die Materialisation der Kornformation mit der wackelnden Kamera in Einklang zu bringen. Mehr dazu in Kürze.)
Der rauchende Colt
Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger gut sah die Beurteilung aus. Dann bekam ich einige Tage später einen Anruf von John Huckvale, dem das Swindoner Videostudio gehört. Er hatte das, was ich als den ,,rauchenden Colt" bezeichne, entdeckt. Seine Entdeckung macht es äußerst unmöglich, daß das Video echt ist. ALLE anderen Argumente sind strittig und bedeutungslos, wenn dieser Punkt nicht angemessen zugeordnet werden kann. Ich werde es erklären:
Wir alle wissen, daß ein herkömmlicher Film aus einem langen Streifen winziger Bilder, genannt "Frames", besteht. Video Frames andererseits werden elektromagnetisch auf Band aufgezeichnet, und man kann das Band nicht ins Licht halten und die Einzelbilder erkennen. Aber die Frames sind da, gespeichert als eine Folge von Linien, die man erkennen kann, wenn man sich den TV-Bildschirm genau betrachtet.
Hier nun kommt der bedeutende technische Kniff beim Video. den man verstehen muß. um zu erkennen. warum das Olivers Castle Video ein Schwindel ist: Die elektronischen Frames sind jeweils zusammengesetzt aus 2 Halbbildern, die die ungeradzahligen und geradzahligen Linien ergeben, aus denen sich jedes TV-Bild aufbaut. Alle ungeradzahligen Linien (erstes Halbbild) werden zuerst aufgebaut, dann die geradzahligen (zweites Halbbild). Diese Halbbilder werden nacheinander aufgenommen und abgespielt und liegen beim britischen PAL-System (das 25 Frames/Sekunde abspielt) um 1/50 Sekunde auseinander. Jedes Halbbild zeigt die gesamte Szene zu einer geringfügig anderen Zeit. Es handelt sich effektiv um ZWEI SEPARATE FRAMES, in sich abgeschlossen, nur, daß man sie nicht getrennt betrachten kann, wenn man den Videorecorder auf PAUSE stellt.
Stoppt man einen Filmprojektor, erhält man ein einzelnes Standbild, aber ein Frame eines Videos ist aus 2 Bildern zusammengesetzt - den Halbbildern -, einen Moment voneinander getrennt festgehalten. Findet bedeutsame Bewegung während dieser 1/50 Sekunde statt, erkennt man einen Flimmer-Effekt, der durch die beiden unterschiedlichen Halbbilder verursacht wird. Versuchen Sie die PAUSE-Taste bei einem Fußball im Flug oder irgend etwas anderem sich schnell Bewegenden zu drücken, dann werden Sie sehen, was ich meine.
Die Lichtkugeln auf dem Originalvideo zeigen trotz ihrer offensichtlichen Geschwindigkeit von l60km/h solch ein Flimmern nicht, wenn das Band auf 'Pause' steht. Dies kann NICHT der Fall sein, wenn sie mit einer Videokamera aufgenommen wurden. Nur eine Kino-Kamera könnte identische Film-Frame Paare ohne Bewegung zueinander aufnehmen. Dies ist keine Frage der persönlichen Meinung, dies ist eine Tatsache. Video Frames haben zwei Halbbilder. Die Lichter müßten sich zwischen jedem Halbbild bewegen. Aber sie tun es nicht!
Aber ein Computer Animationssystem kann genau dieses Ergebnis hervorbringen. Tatsächlich haben die besten Computersysteme die Möglichkeit, Bewegung oder keine Bewegung zwischen den Halbbildern darzustellen. Aber es dauert für den Computer beträchtlich Iänger, Bewegung zwischen den Halbbildern wiederzugeben. Es dauert ebenfalls länger, das Objekt verwischt und verlängert darzustellen. Und Zeit war ein wichtiger Faktor, denn Wheyleigh mußte das Band in dieser Nacht im Barge zeigen.
Stellen Sie sich vor (auf die Gefahr hin, die Sache unnötig breitzutreten), wenn wir es statt mit einem Video mit einem herkömmlichen Kinofilm zu tun hätten, wo sich die Lichter über 2 Frames hin nicht bewegen, dann auf eine andere Position springen würden, wo sie 2 Frames lang still stehen blieben, bevor sie wieder weitersprängen, usw. Jeder würde sofort sehen, daß irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Genau das gleiche ist faul mit dem Olivers Castle Band, außer daß die Abnormität in den beiden Halbbildern jedes Videoframes versteckt ist. Wenn ich das Band nur ins Licht halten und Ihnen die bewegungslosen Halbbilder zeigen könnte! Es ist unleugbare Realität, daß die Lichter sich über 2 Halbbilder hin nicht bewegen.
...
Peter Sørensen geht im Weiteren auf spezielle Übertragungsprobleme
des PAL- Systems, auf das amerikanische TV-System ein und weist unter der
Überschrift DER LETZTE NAGEL IM SARG Argumente der Pro-Verfechter
zurück, Wheyleighs Kamera könnte ein spezielles Modell sein,
mit der die Halbbilder identisch, also ohne Bewegung zwischen ihnen, aufgenommen
werden könnten.
Peter Sørensen sieht hingegen die Hauptschwierigkeit der Video-Produzenten darin, den Eindruck hervorzurufen, die Kamera sei von Hand gehalten worden und habe in charakteristischer Weise gewackelt. Sørensen bietet für dieses Problem folgende Lösung an:
...
Ich wette die Originalsequenz wurde ganz und gar nicht von Hand gehalten - sie wurde mit einem Stativ unverwackelt aufgenommen. Diese felsenfest stehende Originalaufnahme wurde in das Computer Animationssystem eingespeist, wo die animierten Lichter und die materialisierende Kornformation einfach überblendet werden konnte. Als alle Effekte fertiggestellt waren, wurde die vielfach überlagerte Sequenz digital vergrößert, so daß etwa 10% des Bildes über den Rahmen hinauslief. Schließlich wurde die verbleibende sichtbare Bildfläche so programmiert, daß sie innerhalb der erweiterten Fläche hin- und herwackelte - und, siehe da, alles sieht so aus, als wäre es Freihand aufgenommen. Nicht im entferntesten wären dazu das Geschick und die technischen Hilfsmittel eines George Lucas oder eines Steven Spielberg nötig, wie dies einige Verfechter behaupten.
...
Nach Sørensens Ansicht läßt sich durch diesen Trick
auch erklären, warum der Kameramann nicht den Lichtern folgte. Alle
anderen Effekte, wie das Erzeugen der Lichter und deren Flugbahn, die unterschiedliche
Leuchtkraft der Lichter, der Flug der Lichter durch die Hecken und schließlich
das Einblenden der Kreisformation selbst, sind nach Sørensen relativ
einfach herstellbar. Er weist im Gegenteil auf einige Unterlassungen hin,
die die Sequenz noch eindrucksvoller und glaubwürdiger hätten
erscheinen lassen, aber seiner Meinung nach aus Zeitgründen nicht
durchgeführt wurden.
Unter der Überschrift JIM DILETTOSO geht Sørensen auch auf dessen Analyse ein und den Umstand, daß Dilettoso das Video für echt hält, weil seiner Meinung nach 'digitale Fingerabdrücke' der Manipulationen hätten gefunden werden müssen, wäre das Videomaterial ein Betrug. Anders als Dilettoso ist S&oslah;rensen davon überzeugt, dag die Antwort darauf in einer 'Low Tech '-Lösung gefunden werden kann.
In seinem ZEITPLAN DES BETRUGS bietet er folgenden chronologischen Ablauf an:
...
05.00 Uhr: Die Kornformation wird aufgenommen
08.00 Uhr: Ankunft im Studio (Entfernung etwa bis Bristol)
09.00 Uhr: Videoaufnahme wird digitalisiert und editiert
10.00 Uhr: Experimentieren mit Farbe und Form
10.00 Uhr: Kreation der Lichtpfade
11.00 Uhr: Die Kornformation erscheint
15.00 Uhr: Digitale Malarbeit für den Effekt der durch die Hecke gleitenden
Lichter
16.00 Uhr: Der Kamera-Wackel-Effekt wird hinzugefügt
17.00 Uhr: Digitale Bearbeitungshinweise werden aus dem Videosignal entfernt
18.00 Uhr. Die Arbeit ist getan...
Auch Busty Taylors Hinweis, die Kornformation sei aufgrund der Schatten
eher am Nachmittag als am Morgen aufgenommen worden und die dadurch erforderliche
Abdunkelung des Bandes, paßt in Sørensen Zeitrahmen. Insgesamt
vermutet er jedoch das Studio in größerer Nähe zum Schauplatz.
Im weiteren Verlauf des Berichts geht Sørensen darauf ein, warum
er nicht ein ähnliches Band selbst hergestellt hat, um dadurch dessen
Machbarkeit zu beweisen. Er nimmt Stellung zu Argumenten der Video-G1äubigen,
alle Ungereimtheiten seien von den Kreismachern absichtlich hervorgerufen
worden, um unseren blinden Glauben zu testen, und macht kritische Anmerkungen
zu Wheyleighs spurlosem Verschwinden wie zu seinem präparierten KFZ-Kennzeichen.
Sørensen beendet seine Stellungnahme mit den Worten:
Die absolut einzige Sache, an der ich interessiert bin, ist ein solider, technisch korrekter Beweis, daß ich, was die bewegungslosen Halbbilder betrifft, falsch liege. Punkt. Darüberhinaus habe ich - solange kein echter, lebendiger Alien zu mir kommt und mir mit schimmernden, dunkel funkelnden Augen sagt, er oder sie habe Wheyleighs Kamera kontrolliert, so daß das Video wie eine Computeranimation aussieht, als unartiger, grauer Scherz - ein Leben zu leben und einen magischen Sommer vor mir, dem ich freudig entgegen sehe.