Kornkreise in der Werbung


von Harald Hoos


1995 haben die Kornkreise noch einen anderen Verwendungszweck gefunden: Pfiffige Werbemanager haben die Spuren im Korn für Werbezwecke entdeckt. Drei solcher Werbekampagnen sind uns bekannt: Ein Pharmakonzern wirbt mit Augen im Feld für sein Präparat gegen Heuschnupfen,



der Autokonzern Rover schaltet ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen, die eines ihrer Automobile in einem Rapskreis zeigen.



Ende Juli diesen Jahres hat die "Soil Association" drei Personen beauftragt, ihr Firmenlogo in einem Feld als Kornkreis anzulegen. So entstand am 29. Juli diesen Jahres bei Bishopstone, nahe Swindon, ein entsprechendes Pictogramm in einem Feld mit biologisch angebautem Getreide. Ich hatte das Vergnügen, bei dieser Aktion als "Hilfskraft" teilzunehmen. Das führte natürlich auch prompt wieder zu einigen Gerüchten, auf die ich aber jetzt nicht näher eingehen will.


Firmenlogo der "Soil Association" (gefunden auf einer Brottüte)


Das in Auftrag der "Soil Association" angelegte Pictogramm bei Bishopstone


Dabei ist bemerkenswert, daß viele Indizien, die für den Beweis der Echtheit eines Kornkreises herangezogen wurden, hier vorzufinden sind. Der zentrale Kreis zeigt eine deutliche Spiraligkeit, es ist ein Pictogramm mit komplexen Kurven und Winkeln, und es finden sich einzelne stehende Halme.

Es wurde auch ganz klar öffentlich gemacht, daß es sich dabei um einen von Menschen zu diesem Zweck angelegten Kornkreis handelt. Die drei Kornkreismacher legen jedoch Wert darauf, daß ihre Namen nicht genannt werden, da sonst Übereifrige wohl wieder die Gerüchteküche anheizen würden.


Erstveröffentlichung im FGK-Report# 3/95


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